Räuchern ist eine jahrhundertealte Praxis, die in vielen Kulturen auf der ganzen Welt zur Anwendung kam und auch heute noch eine wichtige Rolle in verschiedenen spirituellen Traditionen spielt. Heute ist die Kunst des Räucherns vielfach in Vergessenheit geraten, doch die Hektik unserer Zeit bringt uns diesen ruhigen, besonnenen Ritualen wieder näher. Viele Menschen suchen nach Wegen, um Stress abzubauen, inneren Frieden zu finden und eine tiefere Verbindung zu ihrem inneren Selbst herzustellen. Yoga und Meditation sind zwei praktische Ansätze, aber auch das Räuchern kann ein guter Weg sein.

Räuchern gehört zu den ältesten Methoden der Menschheit. Allen Kulturen und Völkern diente das Räuchern neben sakralen Zwecken auch bei irdischen Angelegenheiten, zum Beispiel um Wohnräume und Ställe zu reinigen, Kranke zu heilen oder Böses von Haus und Hof fernzuhalten.

Noch heute werden in vielen Kulturen verschiedenste Räucherwaren zeremoniell eingesetzt. Über den Rauch nehmen die Menschen Kontakt zu ihren Vorfahren auf, meditieren oder reinigen mit magischen Düften ihre Psyche. Sie räuchern an bestimmten Tagen oder zu besonderen Ereignissen, wie Sonnenwende, Vollmond, Geburt, Tod, Hochzeit oder den bekannten Raunächten zum Jahreswechsel.

Die Ursprünge des Räucherns sind in der Antike verwurzelt und finden sich in verschiedenen Kulturen weltweit. Die alten Ägypter, Griechen, Römer, Inder und Chinesen praktizierten das Räuchern bei religiösen Zeremonien, zu medizinischen Zwecken und zur Schaffung einer spirituellen Atmosphäre. Im Hinduismus und Buddhismus wird Räuchern auch als ein Symbol für Opfergaben an Götter angesehen. Im alten Ägypten glaubte man, dass Räucherstoffe die Verbindung zwischen der physischen Welt und der spirituellen Ebene herstellen können. Die Verwendung von Räucherwerk ist auch in der christlichen Tradition bekannt, wo Weihrauch in Gottesdiensten und Gebeten eingesetzt wird.

Was passiert beim Räuchern?

Beim Räuchern werden die in Kräutern, Gewürzen und Baumharzen enthaltenen Duft- und Wirkstoffe durch das Verglühen über einer Wärmequelle frei und mit dem aufsteigenden Rauch im Raum verteilt, wo sie ihre Wirkungen entfalten.

Die Richtung bestimmst Du selbst durch die Auswahl der Inhaltsstoffe: Manche Räucherpflanzen wirken mit ihrem Duft direkt auf unsere Laune und sorgen für Harmonie und gute Energie. Andere heben an trüben Tagen die Stimmung oder wirken ausgleichend und bauen Spannungen ab.

Die Wirkung des Räucherns

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass beim Verbrennen von Pflanzen spezielle Duftmoleküle freigesetzt werden, die über die Atemluft in den Organismus gelangen. Über die Sinneszellen senden sie Botschaften ans Gehirn. Diese Botschaften werden an die entsprechenden Bereiche des Nervensystems weitergeleitet. Es entwickeln sich bestimmte Stimmungen und Gefühle, die den gesamten Menschen betreffen – seinen Körper, sein Unterbewusstsein und seine Seele.

Dabei erfordert die Zeremonie des Räucherns Ruhe, was bei den meisten Menschen, verbunden mit dem Einatmen des aromatischen Dufts zu einer tiefen Entspannung führt.

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Räucherwerk

Alle Materialien, die beim Verbrennen Rauch und Duftstoffe gleichermaßen freisetzen, werden als Räucherwerk bezeichnet. Das können sowohl Harze als auch Kräuter oder Hölzer sein. Diese sind zumeist reich an ätherischen Ölen. Im Handel sind Räucherwaren in Form von Räuchermischungen, Räucherkegeln oder – blöcken, Räucherstäbchen oder als reine Stoffe (Harz, Kraut, Holz, Pflanzenteile) erhältlich.

Beispiele für verschiedene Räucherutensilien wie Räucherstäbchen und -kegel, Weihrauchblöcke, Kräutermischungen oder Palo Santo Holz

Verschiedene Räuchermethoden

Es gibt verschiedene Methoden des Räucherns, die je nach Kultur und Tradition variieren. Hier erläutere ich dir einige der gängigsten Methoden:

1) Räucherstäbchen

Räucherstäbchen sind wohl die bekannteste Form des Räucherns. Sie bestehen aus einer Mischung aus Harzen, Kräutern und ätherischen Ölen, die auf einem Holzstäbchen gerollt werden. Die Stäbchen werden angezündet, die Flamme ausgepustet und durch das Glimmen des Räucherwerks wird ein aromatischer Rauch erzeugt.

Die Handhabung ist äußerst einfach. Das Räucherstäbchen wird an einem Feuerzeug oder einer Kerze angezündet und in einen dafür vorgesehenen Räucherstäbchenhalter gesteckt. Die Asche landet dann in dem Auffangbereich des Halters und kann bequem entsorgt werden.

Für das sichere Abbrennen von Räucherstäbchen brauchst du unbedingt einen feuerfesten Halter, der auch eventuell herabfallende Glut auffängt!

Räucherkegel werden übrigens genauso verwendet. Achte auch hier bitte auf einen feuerfesten Halter.

Räucherstäbchen im Halter

2) Stövchen und Diffusor

Diese Art des Räucherns erinnert ein wenig an das Prinzip von Aromalampen. Anstelle von Duftöl nutzt du hierbei ein Stövchen mit Sieb oder einen Diffusor, die Wärme erzeugst du durch ein Teelicht. Die Räuchermischung verglimmt hier besonders sanft.

Diffusor:
Beim Verdampfen mit dem Diffusor werden spezielle Weihrauch-Blöcke verwendet. Dies ist eine effektive und saubere Art für das Verbreiten angenehmer Düfte. Es werden kein Rauch oder Asche produziert.

Du legst einen Weihrauchblock oben auf das Blech und zündest das Teelicht unten drunter an. Die Kerze erwärmt das Blech und den Weihrauchblock und die enthaltenen Aromen verdampfen.

Entsorgen kannst du den Weihrauchblock anschließend ganz bequem über den Müll. Warte aber unbedingt, bis der gesamte Diffusor abgekühlt ist, sonst verbrennst du dir die Finger!

Räucher-Diffusor

Stövchen:
Das Stövchen unterscheidet sich vom Diffusor dadurch, dass an Stelle eines geschlossenen Bleches ein Sieb über der Kerze liegt. Räuchern mit dem Sieb eignet sich besonders für Kräuter und lose Räuchermischungen.

Hier legst du ca. 0,5-1 TL Räucherwerk (Anleitung deiner Mischung beachten) auf das Sieb deines Stövchens, zündest die Kerze an und die Pflanzenaromen werden durch die Wärme ganz sanft und ohne starken Rauch freigesetzt.

Beachte hier unbedingt die Empfehlungen zu deiner jeweiligen Räuchermischung! Die Reste entsorgst du natürlich auch erst, wenn dein Stövchen abgekühlt ist.

Räucher-Stövchen mit Sieb

3) Räuchern mit Kohle

Hierbei verglimmt der Räucherstoff auf spezieller Kohle, die sich in einem feuerfesten Gefäß befindet.

Du legst z. B. die Räucherkohle in eine Schale mit Räuchersand und bringst dort die Kohle zum Glühen. Bitte verwende keinen Vogelsand zum Räuchern, hier sind sehr oft Stoffe enthalten, die bei der Erwärmung unangenehm ausdünsten können.

Wenn die Kohle schön durchgeglüht ist, dann gibst Du am besten etwas Sand auf die Kohle und dann erst die Räuchermischung auf die Kohle zum Verräuchern. So verhinderst Du, dass die einzelnen Stoffe zu schnell verbrennen.

Ich habe diese Methode selbst noch nie angewandt, da ich es lieber einfach und unkompliziert haben möchte. Wenn dich dieses Vorgehen interessiert, schreib mir einfach und ich vermittle dir einen Kontakt zu einer Expertin für diese Methode.

4) Räucherbüschel oder -holz

Dazu werden frische Kräuter wie z.B. Salbei mit einem Garn zu Büscheln gebunden und getrocknet. Sind die Räucherbüschel trocken, werden diese entzündet und verräuchert. Auch hier entwickelt sich ein intensiver Pflanzenrauch.

Diese Methode habe ich bisher noch nicht angewandt, da ich in meinen Räumlichkeiten Teppichboden und anderes brennbares Material habe. Da ist mir das Risiko zu hoch, das da mal etwas schief geht.

Beim Räucherholz allerdings bin ich dabei! Ich liebe Palo Santo – natürlich von nachhaltig bewirtschafteten Plantagen. Denn Palo Santo steht unter Naturschutz. Es ist ein Holz aus Südamerika mit einer sehr langen Räuchertradition. Bei den indianischen Völkern wurde es schon vor hunderten von Jahren für verschiedene Heil- und Segensrituale genutzt.

Das Holz wird mit einem Feuerzeug angezündet, so dass es mit einer richtigen Flamme brennt. Die Flamme wedelst du dann aus (nicht pusten!) und das Holz glimmt weiter. Den Rauch kannst du nun mit deiner Hand oder einer Feder im Raum verteilen.
Palo Santo Räucherholz

Hinweis zum Räuchern

Bitte achte beim Räuchern unbedingt immer auf eine feuerfeste Unterlage. Die Räucherung auch nicht unbeaufsichtigt lassen und niemals in der Nähe von brennbaren Gegenständen räuchern!

Meine persönlichen Räucherrituale

Vor jeder meiner Online-Yogastunden reinige ich durch ein Räucherritual meinen Raum, in dem ich unterrichte und stimme mich selbst so auf die Yogastunde ein. Ich räuchere hier mit Palo Santo, einem Holz aus Südamerika, dass stresslösend, harmonisierend und entspannend auf den Geist wirkt. Es kann zudem die Inspiration fördern und helfen, sich fallen zu lassen. Perfekt für eine Yogastunde 😊

Um damit zu räuchern, zündet man das Holz mit einem Feuerzeug an und wedelt die Flamme anschließend mit sanften Bewegungen wieder aus. Dadurch beginnt das Palo-Santo-Holz zu qualmen, und der Rauch verbreitet die ätherischen Öle im Raum. Ich nutze eine Feder, um den Rauch im Raum zu verwedeln und rezitiere dabei das Ganesha-Mantra Om Gam Ganapataye Namaha. Mit diesem Mantra wird der hinduistische Gott Ganesha angerufen. Er steht dafür, Hindernisse aus dem Weg zu räumen für einen guten Anfang. Ich finde, dies passt perfekt zu den Yogastunden, wenn du aus dem Alltag auf deine Matte kommst. Dem Rezitierenden des Ganesha Mantras, wird zudem die Kraft gegeben alles zu tun, was nötig ist. Ich schenke mir also selbst ein bisschen Energie dadurch 😊

Neu im Einsatz habe ich jetzt eine ayurvedische Räuchermischung für den Diffuser, die ich bei meinen Personal Yoga Stunden einsetze oder wenn ich Videos drehe z.B. für Blog-Artikel oder meinen Adventskalender. Hiermit möchte ich erreichen, mich selbst energetisch sanft auszubalancieren und so das Beste für dich zu geben.

Das ayurvedische Räucherset, dass ich nutze, besteht aus drei Mischungen für die drei ayurvedischen Konstitutionstypen Vata, Pitta und Kapha und wurde von der Ayurveda-Expertin Silke Schauer von @dattelchutney zusammen mit den Räucherprofis von Räuchern kreativ entwickelt. (Unbezahlte Werbung)

Fazit

Ich räuchere, weil ich den angenehmen Duft liebe und es für mich ein schönes Ritual zur Vorbereitung auf den Yoga-Unterricht ist. Du kannst aber auch räuchern und dich einfach mit einer Tasse Tee gemütlich hinsetzen, dich entspannen und den wunderbaren Duft genießen.

Probiere es einfach mal aus!

Viele Grüße
Melli

Curvy Yogalehrerin für Frauen mit Größe