Hast du schon einmal von der Mantra-Weihe gehört?

Besonders in Indien haben viele Menschen, die regelmäßig mit einem Mantra meditieren, auch eine Mantra-Weihe bekommen. Die Mantra-Weihe ist nämlich eine der ganz großen Segnungen. Sie aktiviert die spirituelle Kraft deines Mantras.

Das macht die persönliche Meditation noch sehr viel effektiver und machtvoller und lässt Menschen auf ihrem Meditationsweg noch stärker voranschreiten.

Die Mantra-Weihe ist eine festliche Zeremonie, bei der du in dein persönliches Mantra eingeweiht wirst. 

Vor der Zeremonie finden üblicherweise beratende Gespräche statt mit demjenigen, der dich weihen wird. Der Weihende ist jemand, der eine entsprechende Autorisierung haben muss. Auch in Deutschland gibt es einige Yogalehrende, die die Mantra-Weihe durchführen dürfen. Schreib mir gern, wenn ich dir jemanden empfehlen darf.

 

Der Weihende erläutert dir vorher die Bedeutungen der verschiedenen Mantren, genauso wie die Verpflichtung, die du mit dieser Weihe eingehst.

Denn ja, wenn du dich entscheidest, eine Mantra-Weihe zu vollziehen, gibst du damit ein Versprechen: 

das Versprechen, dein Mantra zu hegen und zu pflegen und jeden Tag ca. 20 Minuten mit deinem Mantra zu meditieren.

 

Du kannst selbstverständlich auch eine Mantra Meditation ohne eine Weihe machen. Du darfst dir das nehmen, was dir gut tut und für dich machbar ist. 

Die Weihe ist quasi das i-Tüpfelchen deiner Meditationspraxis.

Stell dir vor, in dir wird durch die Weihe ein Feuer entzündet: mit der täglichen Wiederholung des Mantras legst du laufend neues Brennholz auf, sodass das innere Feuer weiter brennt und in dir Wärme, Liebe und Freude stärkt. Ein schönes Bild, oder?

Was passiert bei der Mantra-Weihe?

Die Mantra-Weihe ist eine feierliche Zeremonie, die aus drei Teilen besteht. Aus deiner Vorbereitung, aus der eigentlichen Zeremonie und der vertiefenden Meditation.

Die Vorbereitung

Wenn du einen Termin für die Mantra-Weihe vereinbart hast, bereitest du dich so darauf vor:

  • An dem Tag fastest du, um innerlich rein zu sein.
  • Du duschst entweder direkt vor der Mantra-Weihe oder am Morgen beim Aufstehen, sodass du auch äußerlich rein bist.
  • Traditionell trägst du komplett weiße Kleidung, um auch dadurch die Reinheit zu symbolisieren. 
  • Auf einem kleinen Teller bereitest du drei klassische Gaben vor:
    1) Obst, 2) Blumen und 3) eine Geldspende.

Diese Gaben symbolisieren Folgendes:

Zahl1

Das Obst symbolisiert Nahrung und steht dafür, dass deine Meditation spirituelle Früchte trägt.

Zahl2

Die Blumen symbolisieren Herz und Gefühl, Liebe und Schönheit. Sie stehen dafür, dass du mit Herz dein Mantra wiederholen möchtest und dass dein Mantra dein Herz berührt, so dass Liebe und Freude erblühen mögen.

Zahl3

Die Geldspende steht symbolisch dafür, dass du etwas Wertvolles bekommst und dafür auch etwas gibst.

 

Die Zeremonie

Die feierliche Zeremonie beginnt mit einem Reinigungsritual. Nachdem du deinen Körper ja bereits in deiner Vorbereitung gereinigt hast, geht es nun um deine geistige Reinigung und Klarheit. Hier werden durch den Leiter der Zeremonie verschiedene Reinigungsmantren gesungen. 


Ich habe das als sehr bewegend und stimmungsvoll empfunden. Es hat mir auch geholfen, die Aufregung ein wenig loszulassen und mich voll und ganz auf die Zeremonie einzulassen.


Nun werden drei Pulversubstanzen (Sandelholzpaste, Asche und Kurkumapaste) auf deiner Stirn aufgetragen. Das dient dazu, Klarheit zu erlangen, ganz im Hier und Jetzt zu sein und dich bereit zu machen, dein Mantra zu empfangen.


Der Zeremonieleiter spricht dann dein gewähltes Mantra und übt mit dir die richtige Aussprache. Gemeinsam wiederholt ihr das Mantra mehrfach laut. Wenn deine Aussprache sitzt, kannst du es anschließend einige Minuten lang geistig wiederholen. 

 

Zum Abschluss der Zeremonie erhältst du einen Segen und üblicherweise ziehst du dich dann in einen anderen Raum zurück.

Vertiefende Meditation 

Im Anschluss an die Weihe ist es üblich, sich zurückzuziehen und für ca. 20 Minuten mit dem persönlichen Mantra “hingebungsvoll” zu meditieren.


Ich hatte leider solche Hummeln im Hintern und war so aufgedreht von der Zeremonie, dass ich kaum still sitzen konnte. Ich bin danach auch erstmal laaaange spazieren gegangen, in der Natur, um mich wieder zu erden und zu entspannen. 


Erst am Abend, nachdem ich die ganzen Eindrücke verarbeitet hatte, konnte ich mit meinem Mantra meditieren und habe da zum ersten Mal eine tiefe Verbundenheit gespürt.


Aus eigener Erfahrung kann ich dir daher empfehlen, den restlichen Tag nach einer Weihe ruhig angehen zu lassen. Es ist doch ganz schön bewegend und der Zeremonie in Ruhe nachzuspüren – vielleicht auch draußen an der frischen Luft, in der Natur – tut wirklich gut.

 

Nach der Weihe: Wenn dich der Alltag einholt

Am Tag nach der Weihe beginnt dann deine neue Meditationspraxis mit deinem Mantra.


Du hast Sorge, dass du es nicht schaffst, dein Versprechen zu halten und täglich 20 Minuten mit deinem Mantra zu meditieren? I feel you. Es ist tatsächlich nicht einfach, ABER:


Meditation bedeutet für mich nicht, bewegungslos an einem Platz zu sitzen. Frei übersetzt steht das Wort Meditation für “das bewusste Steuern der Aufmerksamkeit”. So kann ich meine Aufmerksamkeit auch beim Bügeln, Putzen oder Kochen auf mein Mantra lenken und es laut oder leise wiederholen. Easy machbar, oder, meine Liebe?

Melli mit glücklichem Lächeln nach der Mantra-Weihe

Nach der Mantra-Weihe beim Spaziergang in der Natur

Übrigens: Eine Mantra-Weihe ist keine Namensweihe. Wenn du einen spirituellen Namen tragen möchtest, ist die Mantra-Weihe zwar die Voraussetzung, weil der Name in der Regel einen Bezug zum Mantra hat. Eine Mantra-Weihe steht aber für sich allein.

Auch hier empfehle ich dir gerne Ansprechpartner in Deutschland. Schreib mir gern in den Kommentar.

Liebe Grüße
Melli

Curvy Yogalehrerin für Frauen mit Größe

Dich interessiert das Thema Meditation ? Mehr dazu findest du in diesem Blog-Artikel: Meditation ist doof. Oder?