Der Herbst ist im Ayurveda eine ganz besondere Jahreszeit. Er markiert den Wandel vom feurigen Pitta des Sommers zur bewegten, luftigen Vata-Energie. Wer diesen Übergang bewusst begleitet, kann Körper und Geist harmonisch im Gleichgewicht halten. In diesem Artikel erfährst du, warum gerade jetzt das Pitta-Dosha reduziert werden sollte und wie du dich ideal auf die Vata-Zeit vorbereitest.

Wenn du mehr über die Ayurveda-Jahreszeiten erfahren möchtest, empfehle ich dir meinen ausführlichen Artikel “Die Doshas im Wandel der Ayurveda-Jahreszeiten: So bleibst du im Gleichgewicht“, der die Doshas und ihre Wirkung in den Jahreszeiten ausführlich erklärt.

 

 

Ayurveda-Grundlagen: Pitta und Vata Dosha

Im Ayurveda repräsentiert Pitta das Feuer- und Wasser-Element. Es sorgt für Wärme, Verdauungskraft und Transformation. Pitta zeichnet sich durch Eigenschaften wie Schärfe, Hitze und Säure aus. Ein Pitta-Überschuss äußert sich häufig in Hitzegefühl, Reizbarkeit oder Entzündungsneigung.

Vata dagegen steht für die Elemente Luft und Äther – es symbolisiert Bewegung, Leichtigkeit und Wandel. Vata-Energie bringt Kreativität, aber auch Unruhe und Trockenheit mit sich. Besonders im Herbst steigt Vata naturgemäß an.

Der Herbst ist deshalb die Übergangszeit, in der Pitta langsam nachlässt und Vata zunimmt. Um Beschwerden vorzubeugen, ist es jetzt wichtig, Pitta zu reduzieren und den Körper sanft auf den Vata-Anstieg vorzubereiten.

Möchtest du die Dosha-Grundlagen vertiefen? Dann findest du hier meinen Artikel zu den 3 Doshas für ein besseres Verständnis.

 

Herbstliche Herausforderungen für Pitta

Im späten Sommer und frühen Herbst kann Pitta durch die noch vorhandene Hitze und die intensiven Sonnenstrahlen leicht aus dem Gleichgewicht geraten. Typische Pitta-Überschuss-Zeichen sind:

 

  • Innere Hitze und ein brennendes Gefühl, besonders im Magen
  • Reizbarkeit, Ungeduld und emotionale Hitzewallungen
  • Entzündliche oder gereizte Hautstellen
  • Verdauungsprobleme wie Sodbrennen oder saurer Reflux

 

Im Ayurveda wird Pitta vor allem in Bereichen wie Magen, Blut und Haut stark wahrgenommen. Wenn diese zu heiß oder überaktiv werden, ist es Zeit für kühlende Maßnahmen.

 

Pitta reduzieren: Ernährung und Lebensweise


Die Ernährung spielt eine große Rolle bei der Pitta-Reduktion:

  • Bevorzuge kühlende, süße, bittere und zusammenziehende Lebensmittel wie Gurke, Melone, Blattgemüse, Koriander und Fenchel.
  • Trinke viel Kokoswasser, Aloe Vera Saft oder Kräutertees wie Pfefferminze.
  • Vermeide scharfe, saure, salzige und stark gewürzte Speisen sowie Kaffee, Alkohol und stark erhitzte Speisen, da sie Pitta erhöhen.
  • Achte auf sanfte Bewegung, z. B. Yoga oder Spaziergänge in der Morgen- oder Abendzeit.
  • Sanfte Meditationen helfen, den Geist zu beruhigen und emotionale Hitzewallungen zu mildern.

 

Diese Tipps bauen auf Prinzipien auf, die du im Artikel zu den Ayurveda-Jahreszeiten schon kennengelernt hast, wo die Pitta-Zeit ausführlich beschrieben wird.

 

Der Übergang zu Vata im Herbst

Während Pitta allmählich zurücktritt, nimmt das Vata-Dosha mit seinen trockenen, kühlen und beweglichen Eigenschaften zu. Der Herbst bringt trockene Luft, kühlere Temperaturen und oft Wind mit sich – perfekte Bedingungen für die Ausprägung von Vata.

Typische Vata-Symptome, auf die du jetzt achten solltest, sind:

 

  • Innere Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen
  • Trockenheit der Haut und Schleimhäute
  • Verdauungsprobleme wie Blähungen oder Verstopfung
  • Gelenk- und Muskelverspannungen


Der bewusste Übergang von Pitta zu Vata sorgt dafür, dass dein Körper nicht zu abrupt von Wärme auf Trockenheit und Bewegung umstellen muss.

 

Vata ausgleichen im Herbst: Praktische Ayurveda-Tipps


Um Vata zu beruhigen und auszugleichen, empfiehlt Ayurveda im Herbst:

 

  • Wärmende, feuchte und leicht ölige Nahrung, zum Beispiel warme Suppen, Eintöpfe, Haferbrei mit Nüssen und Trockenfrüchten.
  • Sanfte Massagen mit warmem Öl (z.B. Sesam oder Mandel) zur Hautpflege und Erdung.
  • Ausreichend Ruhepausen und eine regelmäßige Tagesroutine mit festen Essens- und Schlafenszeiten.
  • Atem- und Entspannungsübungen, die den Geist erden und zur inneren Ruhe führen.

 

Mit diesen Routinen kannst du die kühle, bewegte Vata-Phase sanft begleiten.

 

Zusammenfassung & Spirituelle Aspekte des Herbstes


Der Herbst lädt dazu ein, nach innen zu kehren und loszulassen – ganz so, wie die Natur ihre Blätter fallen lässt. Im Ayurveda ist es die Zeit, das feurige Pitta zu mildern und den Übergang zur Vata-Qualität bewusst zu gestalten.

Der bewusste Umgang mit den Jahreszeiten ist im Ayurveda der Schlüssel, um Körper und Geist im Gleichgewicht zu halten – besonders jetzt, im herausfordernden Übergang von Pitta zu Vata.

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