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Yoga-Haltungen müssen immer gleich aussehen. Nein!
Vielleicht hast du schon erlebt oder glaubst selbst, eine Yoga-Haltung muss immer gleich aussehen. Doch weißt du was? Yoga ist eine Praxis, die dich in deiner Einzigartigkeit willkommen heißt – mit deinem Körper und deiner individuellen Tagesform.
Yoga ist eine vielfältige Praxis, die auf Flexibilität und Anpassungsfähigkeit basiert. Leider glauben die meisten Menschen, dass eine Asana (eine Haltung) auf bestimmte Art und Weise ausgeführt werden muss („so, wie es alle machen“) und sie drängen sich und ihren Körper dann in diese Haltung hinein. Das ist Quatsch!
Eine der großen Stärken des Yoga liegt in seiner Fähigkeit, sich an individuelle Bedürfnisse, Körpertypen, Tagesformen und Tageszeiten anzupassen. Dies wird durch Achtsamkeit und so genannte Modifikationen erreicht. Daher lade ich dich ein, die Vorstellung loszulassen, dass die Yoga-Übungen so aussehen müssen wie auf den Werbefotos im Internet.
Lass uns gemeinsam einen kleinen Blick auf die Bedeutung von Modifikationen im Yoga werfen – speziell für Frauen mit Mehrgewicht.
1) Anpassung an den eigenen Körper
Yoga lädt uns ein, uns selbst mit liebevollem und neugierigem Blick zu begegnen. Jeder Körper trägt seine eigene Geschichte in sich – einzigartig und wunderbar. Und unabhängig vom Körpergewicht.
Du darfst deine Praxis so gestalten, wie es dir gut tut und sich für dich stimmig anfühlt. Je nach dem, wie z.B. deine Hüftpfanne gebaut ist, lässt sie mehr oder weniger Freiheitsgrade zu. Auch jahrelanges Training wird nichts ändern, wie deine Knochenstruktur aufgebaut ist.
Kleine individuellen Anpassungen helfen dir, jede Haltung sanft zu finden, ohne dich zu überfordern oder zu verletzen. Yoga heißt: Du darfst deinen Körper annehmen, so wie er heute ist, und ihn mit Offenheit und Respekt bewegen.
2) Berücksichtigung der eigenen Bedürfnisse
Unser Körper und Geist sind sich ständig verändernde Begleiter auf unserer Reise. Mal wir fühlen uns voller Energie, mal brauchen wir Ruhe und Mitgefühl. Yoga schenkt dir die Freiheit, immer wieder genau das zu tun, was dein Inneres in diesem Moment braucht.
An kraftvollen Tagen kannst du deinem Körper durch stärkende Haltung Freude bereiten, an stilleren Tagen durch sanfte Bewegungen zur Ruhe finden. Es geht darum, auf das zu hören, was du wirklich brauchst – ohne Druck und ohne Erwartungen von außen. Bewusste Achtsamkeit öffnet den Raum, dich selbst liebevoll wahrzunehmen und zu ehren.
3) Anpassung an die Tageszeit
Dein Tag ist ein lebendiger Rhythmus, und Yoga darf daran teilhaben. Morgens, wenn die Welt noch leise ist, kann Yoga dich sanft wecken und mit neuer Energie erfüllen.
Am Abend lädt Yoga dich stattdessen dazu ein, loszulassen, zur Ruhe zu kommen und deine Gedanken zu beruhigen.
Überall darfst du dir selbst erlauben, so zu üben, wie es jetzt in diesem Moment für dich stimmt. Mein eigener morgendlicher Sonnengruß ist – weil ich nach dem Aufstehen meist zu steif bin – zu einem liebevollen, sanften Flow geworden, der mich behutsam aufweckt und mein Herz öffnet, ohne mich zu überfordern.

Hallo, ich bin Melli.
Willkommen in meiner Welt des Curvy Yoga! Als zertifizierte Yogalehrerin (BYV) habe ich mich darauf spezialisiert, Frauen mit XXL-Körper liebevoll und achtsam auf ihrem Yoga-Weg zu begleiten. Yoga bedeutet für mich viel mehr als Beweglichkeit und perfekte Haltungen – es geht um Selbstliebe, Akzeptanz und die Freude an der eigenen Einzigartigkeit. Genau deswegen liegen mir individuelle Anpassungen und Modifikationen besonders am Herzen: Sie machen Yoga für jeden Körper und jede Lebenssituation zugänglich.
4) Hilfsmittel im Yoga
Hilfsmittel im Yoga sind wie kleine helfende Hände, die dich sanft begleiten und unterstützen. Blöcke, Gurte, Decken oder sogar ein Stuhl eröffnen dir neue Möglichkeiten, dich selbst leichter und sicherer zu spüren.
Sie helfen dir, jede Haltung so zu gestalten, dass du dich wohlfühlst und dich ganz deinem eigenen Körper hingeben kannst.
Und schon die alten Inder nutzten Hilfsmittel. Auf alten Tempelzeichnungen sieht man Yogis mir Gurten in den Asanas. Hilfsmittel im Yoga sind also alles andere als neu.

Auf dem Foto siehst du eine liebevolle Variation der Kindshaltung aus dem Curvy Yoga. Wenn Bauch und Busen deine Stirn nicht zum Boden bringen, ist ein Stuhl ein wunderbarer Begleiter. Diese Haltung schenkt dir Raum für Entspannung, eine sanfte Dehnung deiner Wirbelsäule und tiefes Loslassen, ähnlich wie eine schützende Umarmung aus dem Mutterleib.
5) Unterstützung bei Verletzungen oder Einschränkungen
Jeder Körper kann Grenzen haben, sei es durch Verletzungen, chronische Erkrankungen oder andere Herausforderungen. Yoga bietet Raum, dich trotzdem in deiner Beweglichkeit zu stärken und zu nähren – mit sanften Anpassungen, die deine Bedürfnisse liebevoll berücksichtigen. Auch wenn du mit Themen wie Adipositas, Lipödem, Asthma, Reflux oder Hashimoto lebst, lass dich nicht entmutigen.
Yoga kann dich begleiten, deine Ressourcen stärken und deinen Körper in Balance bringen, ganz behutsam und respektvoll.
6) Beispiele für Modifikationen
Modifikationen im Yoga sind wie persönliche Schlüssel, die dir Türen öffnen zu einer Praxis, die genau für dich passt.
Wenn Knieprobleme dich davon abhalten, gewisse Sitzhaltungen zu genießen, gibt es sanfte Alternativen, die deine Gelenke schützen. Atemübungen kannst du so anpassen, dass sie immer deinem Wohlbefinden dienen – zum Beispiel ohne Luftanhalten, wenn du mit Asthma lebst.
Im Curvy Yoga nehmen wir ganz bewusst die „bewegliche Masse“ mit ins Blickfeld und finden so entspanntere Wege in den Asanas. Bei der klassischen Vorwärtsbeuge öffnen wir z. B. die Beine etwas weiter, damit dein Bauch genug Platz hat und du dich mit Wohlgefühl nach vorne beugen kannst.
Auch ich gestalte meine eigene Praxis oft etwas anders, wenn meine Skoliose (Wirbelsäulenverkrümmung) es nötig macht – und dennoch schenkt mir Yoga viel Freude und Beweglichkeit.


7) Progressive Praxis
Yoga ist kein Wettkampf, sondern eine liebevolle Reise, die dich Schritt für Schritt wachsen lässt.
Modifikationen begleiten dich auf diesem Weg, indem sie dir helfen, sicher und mit Freude Fortschritte zu machen. Du fängst genau dort an, wo du jetzt stehst, und kannst nach und nach mehr Kraft, Flexibilität und Balance entwickeln.
Wie meine Schülerin Karina: Sie hat ihren Sonnengruß anfangs mit einem Hocker geübt – und nach 1,5 Jahren zeigt sich ihr Körper selbstbewusst, stark und flexibel genug, um ihn ohne Hilfsmittel zu praktizieren.
Das ist Yoga in deinem Tempo, mit ganz viel Raum für dich und deine Einzigartigkeit.
Fazit
Modifikationen sind wie kleine Geschenke des Yoga an dich selbst – sie öffnen dir die Tür zu einer Praxis, die liebevoll, sicher und erfüllt ist. Du darfst deinen Körper an jedem Tag neu entdecken, ihn achten und nähren, unabhängig von Form oder Fitnesslevel.
Lass dich einladen, deine Individualität zu feiern und dir selbst mit Neugier und Sanftheit zu begegnen. Yoga ist für dich da – mit allem, was du bist. Erlaube dir diesen Raum und wage den Schritt in eine Praxis, die dich in deiner ganzen Vielfalt begleitet.
Yoga mit Mehrgewicht ist machbar!
Ich wünsche dir von Herzen, dass du den Mut findest, dich auf deine Yoga-Reise einzulassen.
Bisher habe ich noch keine Schülerin erlebt, die keine passende Yoga-Variante für sich gefunden hat. Jede von uns bringt ihre eigene Geschichte mit, und Yoga ist so vielseitig, dass es für jede Körperform die richtige Tür öffnet.
Wenn du Fragen hast oder Lust auf eine liebevolle Schnupperstunde hast, melde dich gern bei mir. Du bist herzlich willkommen!
Viele liebe Grüße
Melli
Mentorin für Curvy Yoga und Selbstliebe