Was ist People Pleasing?
Vielleicht hast du den Begriff People Pleasing schon gehört, aber was genau versteckt sich dahinter?
People Pleasing beschreibt das Verhalten, die Bedürfnisse und Wünsche anderer wichtiger zu nehmen als die eigenen. Menschen, die dazu neigen, können schwer „Nein“ sagen, vermeiden Konflikte und stellen ihre eigenen Grenzen hinten an – weit über das Gesunde hinaus. Oft steckt dahinter die Angst vor Ablehnung oder der starke Wunsch nach Anerkennung.
Das Problem: Wer ständig auf die Bedürfnisse aller anderen eingeht, überhört die eigene innere Stimme. Das kann auf Dauer zu Stress, Überlastung und sogar gesundheitlichen Problemen führen.
Kommt dir das bekannt vor?
Wenn alte Muster wieder zuschnappen
Auch ich kenne dieses Muster nur zu gut. Gerade arbeite ich intensiv daran, mein Verhalten zu verändern – und trotzdem schleichen sich alte Gewohnheiten immer wieder ein. So auch vor Kurzem …
Ich hatte einen Termin zur Yoga-Schnupperstunde mit einer Frau – nennen wir sie Karla – die schon einige Zeit in meinem Newsletter ist und sich entschlossen hat, es mit mir und meinem Yogakurs zu probieren.
Wir hatten einige Male total nett per WhatsApp gechattet und ich habe mich sehr auf die Schnupperstunde und darauf, sie kennenzulernen, gefreut.
Ich habe mich also einige Minuten vorher eingewählt und gewartet. Doch sie kam nicht. Das kann schon mal passieren, denn gerade beim ersten Mal ist ja noch alles ungewohnt. Wo ist der Link? Muss ich was installieren (nein!) oder über den Browser reingehen (ja!)? Dann muss der Name eingetippt werden, Ton und Kamera an … das dauert etwas und ich dachte mir nix dabei.
Irgendwann schrieb ich ihr eine WhatsApp und dann kam Karla auch direkt in die Videokonferenz. Per Handy. Total abgehetzt. Sie hatte gearbeitet und völlig die Zeit aus dem Blick verloren… sie sprach total hektisch, war außer Atem. Das Gesicht war ganz angespannt und regelrecht verkniffen.
Und weißt du, was dann passiert ist?
In mir sprang der people pleaser an. Ich hatte in dem Moment das Gefühl zu stören, dass es ihr gerade eigentlich nicht passte. Daher habe ich ihr angeboten, die Schnupperstunde zu verschieben.
Warum People Pleasing in solchen Momenten schadet
Kaum hatte ich diesen Satz ausgesprochen, ärgerte ich mich über mich selbst. Denn eigentlich wusste ich genau: Das war nicht das, was Karla gerade braucht. Das war nur mein Muster, es allen recht machen zu wollen.
Zum Glück habe ich die Kurve bekommen. Mit einem Augenzwinkern schlug ich vor, dass sie gerade jetzt Yoga nötig hätte. Karla stimmte zu – und los ging es.
Der Wendepunkt: Entspannung statt Hektik
Zuerst haben wir ein bisschen geredet: über ihre Intention, ihre gesundheitliche Situation und mögliche Anpassungen für einzelne Übungen. Dann starteten wir langsam mit einer Anfangsentspannung, zum Ankommen auf der Matte und bei sich selbst.
Danach praktizierten wir verschiedene Übungen, die den ganzen Körper durchbewegen, dehnen, mobilisieren – und unseren Vagusnerv stimulieren. Er ist der “Gegenspieler” zum Stresshormon Cortisol und sorgt dafür, dass du zur Ruhe kommst und dich entspannst.
Meine Yogastunden enden immer mit einer schönen Abschlussentspannung, die aus einer Progressiven Muskelentspannung und einer Autosuggestionsübung besteht.
Und was glaubst du, was ist mit Karla während unserer Schnupperstunde passiert?
Richtig: Sie ist zur Ruhe gekommen und hat sich total entspannt.
Als ich sie aus der Abschlussentspannung geholt habe, sagte sie als erstes, dass es genau die richtige Entscheidung war, die Schnupperstunde zu machen. Ihre Stimme war dabei ganz sanft, die Atmung ruhig und tief, ihre Gesichtszüge weich und entspannt. Auch Karla´s gesamte Ausstrahlung hatte sich gewandelt – von totaler Hektik und Anspannung hin zu einer liebevollen Ruhe. Schön, oder?
Was wir vom People Pleasing lernen können
Für mich war dieses Erlebnis eine wichtige Erinnerung: People Pleasing hilft niemandem – weder mir, noch der anderen Person. Denn wenn wir aus alten Mustern heraus handeln, nehmen wir dem anderen die Chance, das zu bekommen, was er wirklich braucht.
Karla hat mir damit gezeigt, wie wichtig es ist, dranzubleiben und nicht sofort in den „allen Recht machen“-Modus zu verfallen. Denn so gebe ich meinem Gegenüber den Raum, das zu bekommen, was er oder sie wirklich braucht.
Fazit: Die beste Zeit für dich ist jetzt
Vielleicht kannst du dich in dieser Geschichte wiederfinden. People Pleasing ist ein Muster, das viele von uns teilen – doch bewusste kleine Schritte helfen, aus ihm auszusteigen.
Und warum solltest DU weniger wichtig sein als andere?
Hast du Lust, mit Unterstützung von Yoga zu lernen, mehr auf dich selbst zu achten und dir selbst etwas Gutes zu tun?
Dann schreib mir einfach per WhatsApp und buche eine Schnupperstunde.